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Späte Freiheit Ruhestand

Vom Gelingen der dritten Lebenshälfte

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Aktive Lebenshilfe

Lernen im Alter(n)

Ein Seminaraufbau „Forever young – aktiv über 50“ …

Letztens wurde ich gefragt, wie das Lernen im Alter günstiger verlaufen kann. Und ob Ernährung, Planung und Uhrzeiten einen Einfluss darauf hätten. – Ich führe jedes Jahr einen Seminartag bei einem renommierten Weiterbildner durch, der sich mit dem Thema „LERNEN im ALTER“ befasst. Dabei gehe ich schwerpunktmäßig auf die neuronalen Veränderungen und die Besonderheiten des Lernens im reifen Erwachsenenalter ein. (Und vermeide dabei den floskelhaften Zusatz „lebenslang“. Wenn schon, dann halte ich altersgerecht für korrekt.) Aber was die Ernährung anbetrifft wüsste ich nicht auf Anhieb, welche Speisenfolge oder welcher Sattheitsgrad der günstigere für´s Lernen ist …

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Power Napping

Viele ältere Menschen klagen darüber, dass ihr Nachtschlaf schon in den frühen Morgenstunden zu Ende ist. Das kann u. a. daran liegen, dass sie nach dem Mittagessen ein längeres Nickerchen machen, das sich auch mal über 60 Minuten hinweg erstreckt. Dann hat bereits die Tiefschlafphase eingesetzt und der Schlafanteil muss womöglich auf die Gesamtschlafzeit des Tages angerechnet werden. Besser ist es, zwischendurch einen Power Nap, ein Stärkungsschläfchen, einzulegen. Es sollte zwischen 10 und max. 20 Minuten liegen und dient dem Reset des Körpers, dem Auffrischen der Vitalkräfte, dem Aktivieren der Leistungsressourcen, die bei vielen Menschen gerade nach dem Mittag ihren Tiefpunkt erreichen.

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Ruhestands-Klappe, die (aller)letzte!

Foto: Pixabay, Dominic Wunderlich

Der Erwerbs-Lebens-Film ist endgültig im Kasten. Eigentlich sollte er bereits vor acht Jahren vollständig abgedreht sein – aber wie das Leben so spielt: Es gab einen Epilog. Einen Zuschlag zum längst abgeschlossenen, abhängigen Berufsleben als Ingenieur, dem ab 2014 ein unabhängiges, freitätiges (Vor-)Rentnerleben als Kommunikationstrainer, Resilienzcoach und Buchautor folgen sollte …

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Gedächtnislückenfüller gesucht!

Foto: Wolfgang Schiele

Jetzt, wo ich nach über drei Monaten meine Tagebücher der Jahre zwischen 1971 und 1982 fast zu Ende gelesen habe, stoße ich in der Wochenzeitung DIE ZEIT auf einen Beitrag mit dem Titel „Wie war das noch mal?“ Seit ich mich – zuerst hobbymäßig, dann semiprofessionell auf dem Wege zum Trainer – mit Psychologie beschäftige, hat mich das Phänomen menschlicher Erinnerungsspeicherung und seiner Wiederauferstehung mehr oder weniger stark beschäftigt.

Beim Lesen meiner Memoiren bin ich immer wieder überrascht über die Fülle an Informationen, die ich über 12 Jahre auf den geschätzt 1500 Seiten mit unerwartet kleiner Schrift und auf engstem Raum notiert habe. (Heute bin ich eher der Ressourcenverschwender, der lieber mehr als weniger Papier bedruckt oder raumgreifend mit Notizen füllt.) Bemerkenswert ist, dass es drei Arten von Erinnerungsnotizen gibt.

Die erste Art erscheint mir korrekt und wahrhaftig. Ich finde zu dem Gelesenen und den daraus entstehenden Bildern passende Erinnerungsfetzen, die das Aufgenommene schlüssig ergänzen und zu bestätigen scheinen. Zum gelesenen Wort gesellt sich das emotionale Erleben hinzu, als sei es gerade so abgelaufen. Es kommt kein Zweifel auf, dass die Ereignisse auf meiner Time-Line genau so stattgefunden haben, wie notiert und im Gehirn abgespeichert.

Die zweite Art aufgeschriebener Sätze lässt neben dem rationalen Erfassen keine oder nur bruchstückhaft glaubhafte Bilder entstehen. Der Verstand nimmt die Dinge so hin, wie beschrieben, aber die Seele entwickelt keine visuellen Sequenzen dazu: Gesichter und Geschehnisse scheinen als Bilder verloren. Im Grunde sagt der Kopf „JA“ zum Beschriebenen, aber es bleiben Zweifel an der Wahrhaftigkeit der Sequenz, weil sich die zugehörigen Gefühle nicht (eindeutig und kurzfristig) aufrufen lassen.

Die dritte Art der Memoiren scheint jeder Grundlage zu entbehren. Da tauchen Namen und Vorgänge auf, die ich weder örtlich noch bildlich noch emotional zuordnen kann. Als ob das Beschriebene nicht zu meinem Leben gehört. Das ist auch er Grund dafür, dass das Gehirn verzweifelt versucht, die Episode ins Leben zu integrieren, denn es mag offensichtlich keine Gedächtnislücken. Und an dieser Stelle besteht der Reiz, einen möglichen oder einen ersehnten Ablauf zu konstruieren. Das Gehirn beginnt dann zu fabulieren (denn es hat ja rational ein Lebensereignis stattgefunden).

Foto: Wolfgang Schiele

Offensichtlich ist es eher ein Vorteil und kein Verlust, sich nicht vollständig und auch nicht korrekt oder objektiv erinnern zu können. Denn das Gehirn muss aufräumen und Wichtiges von Banalem trennen. Und je länger ein Leben dauert, desto mehr sammelt sich an und muss irgendwo gespeichert werden. Kein Wunder, dass es im Alter ein Weilchen dauert, bis man Bilder, Begriffe und Dinge wiederfindet … Wir denken nicht schneller, sondern sorgfältiger, hat Prof. Ernst Pöppel in seinem Buch „Je älter desto besser“ geschrieben.

Es gibt Untersuchungen die besagen, dass man biografische Episoden umso besser und deutlicher abspeichert, wenn sie mit großen und möglichst mehreren, parallel verlaufenden Emotionen einhergehen. Und ebenso können sie wieder erweckt werden (auch ohne Tagebuch!), wenn es einen Trigger, einen gefühlsmäßigen Auslöser gibt, wie etwa den Geruch von damals, ein typisches Geräusch oder eine markante Berührung. Bedeutsame und vielfältige Emotionen sind die Verstärker der Erinnerungsspeicherung und gleichzeitig die Auslöser und Wiedererwecker von Gedächtnisspuren. Sie sind die Anker unserer Erinnerung schlechthin.

Die einschlägige Literatur behauptet, dass sich Menschen die Ereignisse ihrer Lebenszeit zwischen dem 17. und 27. Lebensjahr am besten eingeprägt haben, weil sie zu dieser Zeit ihre „ersten Male“ erlebt und ihre nachhaltigsten und (lebens-)wichtigsten Erfahrungen gemacht haben. Für die Zeit im fortgeschrittenen Alter empfiehlt die Wissenschaft, für eine emotional reiche Umgebung zu sorgen und sich immer wieder selbst zu überraschen – sprich: neugierig zu bleiben, bisher nie Getanes anzupacken oder sich in ein Abenteuer zu werfen. Dann bleiben sie lange und nachhaltig haften.

Foto: Wolfgang Schiele

Allerdings erweisen sich Erinnerungen nach einer willkürlichen oder zufälligen Wiederbelebung als recht wandlungsfähig. Gedächtnisaufzeichnungen werden nicht einfach nur abgerufen und zu verschiedenen Zeitpunkten und in unterschiedlichen Kontexten identisch wiedergegeben: Sie unterliegen einem permanenten Fort-, Umschreibungs- und Überschreibungsprozess. Was es dann z. B. auch kompliziert macht, das eigene Leben in einem kohärenten und schlüssigen Gesamtzusammenhang zu verstehen. Und da wir ständig versucht sind, unsere Biografie umzuschreiben, ist es besonders wertvoll, wenn man Notizen, Bilder und Fundstücke über sein früheres Leben zur Verfügung hat und sich mit ihnen von Zeit zu Zeit auseinandersetzt.

Vielen Dank für Ihr Interesse und beste Grüße!

Ihr (Vor-)Ruhestandscoach und Resilienzlotse für Senioren
Wolfgang Schiele

© Wolfgang Schiele 2022 | Coaching50plus | http://www.coachingfiftyplus.de

Von der Magie des Atmens …

Foto: Wolfgang Schiele

Seit einigen Wochen stehe ich wieder vor Seminaristen und vermittle ihnen Basiskenntnisse zur angewandten Psychologie. Ich nenne es „Psychologisches Minimum“. Unsere Schulbildung hat es nämlich sträflich versäumt, uns Grundlagenwissen über unsere Psyche mitzugeben. Also leiste ich im Rahmen der Erwachsenenbildung Nachhilfearbeit, um Menschen im reifen Erwachsenenalter das eine oder andere Werkzeug an die Hand zu geben, um besser mit Problemen, Stress und Krisen umgehen zu können …

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Zeichne Deine Lebenskurve(n)!

Foto: Wolfgang Schiele

Wenn wir unser Leben im fortgeschrittenen Stadium Revue passieren lassen, dann denken wir meist an einzelne Episoden, die uns damals wie jetzt positiv gestimmt haben oder immer noch freudig stimmen. Mal erinnert man sich an die eine, mal an die andere lebensprägende Situation. Aber die wenigsten haben sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wann und aus welchem Anlass sie sich entwickelt haben und wie die Ereignisse untereinander im Zusammenhang oder in Relation miteinander auf unserer Time-Line stehen. Und so gibt es lediglich ein mehr oder weniger zufälliges Konvolut aus Momentaufnahmen. Wie wäre es denn, wenn wir uns in der Gesamtschau unserer Existenz einen Überblick darüber verschaffen, durch welche Höhen und Tiefen wir wann und warum gegangen sind …?

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Der „Dunning-Kruger-Effekt“ oder: Unwissenheit führt zu mehr Selbstvertrauen

Grafik: Pixabay

Krisenhafte Zeiten sind auch Zeiten, in den sich Menschen gern als Vordenker, Wegbereiter oder Heilsbringer ins Gespräch bringen. Je lauter, desto besser. Dann wittern sie die Chance, ihre Präsenz, ihre Wirkung und ihr Charisma durch eine einfache, verführerische oder unwiderstehliche Argumentation an die Frau oder den Mann bringen zu können. Und dann sind wir als (oft ungefragte) Empfänger der Botschaften in einer sogenannten „BANI-Welt“ (ein Akronym aus brüchig, angsteinflößend, nichtlinear und inkohärent, siehe auch meine Beiträge unter „Dem Chaos ins Auge blicken“; https://wp.me/p7Pnay-3Kr und https://wp.me/p7Pnay-3M5) kaum noch in der Lage, Fakten von Fakes zu unterscheiden …

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Dem Chaos ins Auge blicken – „Facing the age of chaos“ (BANI 1)

Schon seit alters her haben die Menschen versucht, Konzepte über die jeweils aktuelle Welt aufzustellen und sich auf deren weitere Entwicklung einzustellen. Dazu haben sie die wesentlichen Strömungen und Umstände der jeweiligen Zeit analysiert und an den möglichen Auswirkungen gespiegelt. Und – wenn möglich – versuchten sie zugleich auch Strategien für den Umgang mit den aktuellen gesellschaftlichen Konstellationen zu entwickeln. Ein bekanntes Beschreibungs- und Erklärungsmodell ist VUCA, das als Akronym aus den Anfangsbuchstaben der englischen Begriffe volatility (Flüchtigkeit), uncertainty (Unsicherheit), complexity (Komplexität) und ambiguity (Mehrdeutigkeit) die wesentlichen Merkmale unserer Welt in der Zeit nach 1990 zu charakterisieren versuchte. Der Ursprung wird dem „United States Army War College“ zugeschrieben, das damit in den 90er Jahren die Prägemuster der Welt nach dem Ende des kalten Krieges beschreiben wollte. In Wahrheit taucht die Terminologie bereits 1986 in dem Managementberaterwerk „The Strategies for Taking Charge“ („Die Strategien zur Übernahme von Verantwortung“) eines gewissen Warren Bennis auf. [Wer mehr über VUCA erfahren möchte, siehe u. a. meinen Beitrag unter https://wp.me/p7Pnay-1DW – „Sind wir nicht alle ein bisschen vuka?“]

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SINN-ergien 3: Sinnphasen im Auf und Ab des Lebens

Foto: Wolfgang Schiele

Haben Sie schon einmal über Ihre Sinnentwicklung nachgedacht? Oder anders gefragt: Wie und in welcher Lebensphase hat sich bei oder in Ihnen ein Lebenssinn entwickelt, und wann ist er womöglich auch wieder verlorengegangen? Denn eines ist klar: Wir werden von der Natur weder mit einem Sinn-Such-Auftrag ausgestattet noch mit einem Sinn-Haft-Anhänger ins Leben entlassen. Wenn wir sinnvoll – also „voll mit Sinn“ – leben wollen, müssen wir uns schon selbst einige Gedanken darüber machen.

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