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Nur ein kleiner Buchstabendreher – aber von gewaltiger Auswirkung! Diese beiden fast identischen Worte beschreiben wie kaum zwei andere den komplexen und gnadenlosen Paradigmenwechsel zwischen zwei Lebensabschnitten: dem aktiven und dem passiven, dem berufsgebundenen und dem ruheständigen.

Das STREBEN füllt die Zeitspanne aus, in der wir etwas erreichen und erfolgreich sein wollen. Wir wollen zu „etwas hin“, wollen zu einem möglichst positiven Lebensergebnis gelangen – so gebietet es die gesellschaftliche Räson und wir haben uns ihr in der Vergangenheit regelmäßig unterworfen. Wir waren strebsam und erledigten die Dinge zu großen Teilen aus der Erwartung Dritter heraus. Wir strebten nach oben, in die Größe, ins Weite und hofften auf den Applaus unseres sozialen Umfeldes.

Dann kam der Buchstabendreher, für einige völlig unerwartet, für andere angstbesetzt, für wieder andere in freudiger Erregung.

Das STERBEN startet für einige Menschen bereits mit dem Ausstieg aus dem Berufsleben. Es ist die Phase des Ruhestandes. Ja, im Stand der Ruhe bereiten sich gar nicht wenige Menschen auf den Tod vor. Von „etwas weg“ kommen, den Beruf zurücklassen und auf das warten, was unvermeidlich ist. Zumindest meinen Großeltern kann ich diese Einstellung attestieren, denn sie warteten – verständlicherweise noch sehnsüchtiger als heutige Ruhestandsanwärter – auf die ersehnte Rente … und damit auch auf das nahende Lebensende.

Streben und sterben – zwei Seiten der Daseinsmedaille. Wofür streben wir, wenn wir doch ohnehin sterben? Auf den Höhepunkt des Strebens folgt früher oder später das Sterben.
Es ist nur eine kleiner „Zahlendreher“ …

Ihr (Vor-)Ruhestandscoach und Resilienzlotse für Senioren

Wolfgang Schiele

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