
… als ihre durchschnittlichen Mitmenschen in Europa. Eine neue Studie des BIB (Bundesinstitut für Bevölkerungswirtschaft) zur Lebenserwartung der Deutschen hat herausgefunden, dass die Deutschen bei der Lebenserwartung immer weiter in Rückstand geraten und mittlerweile zu den Schlusslichtern gehören. Die aktuelle Lebenserwartungslücke zwischen Menschen in den anderen westeuropäischen Ländern und denen in Deutschland beträgt bereits 1,7 Jahre!
Der Beginn der 2000er Jahre stellte den Wendepunkt bei der Dynamik der deutschen Sterblichkeitsentwicklung dar. Lag der Abstand zu anderen westeuropäischen Ländern damals bei 0,7 Jahren, so ist er seitdem auf 1,7 Jahre angestiegen (Stand: 2022). Zu den wichtigsten Ursachen für diesen Trend gehören die sog. kardiovaskulären Erkrankungen – Herz-Kreislauf-Leiden, die vor allem mit der Esskultur zusammenhängen, mit übermäßigem Alkoholgenuss und mit dem Rauchen. Gab es in den südeuropäischen Ländern schon frühzeitig eine „kardiovaskuläre Revolution“ – bessere Präventionsangebote, Blutdruckkontrollen und eine gesündere Ernährung durch viel Obst und Gemüse – so erreichte Deutschland diesen Stand erst sehr viel später. Auch, weil in Deutschland therapeutische Heilangebote weit mehr im Vordergrund standen, als vorsorgliche Gesundheitsmaßnahmen. Und das scheint heute immer noch so zu sein …
Der Demograf Pavel Grigoriev vom BIB meint, dass die kardiovaskuläre Sterblichkeit in Deutschland bei Männern im Alter 65+ und bei Frauen im Alter von 75+ am höchsten ist. Die Sterblichkeitsentwicklung „sei ein Spiel zwischen den verschiedenen Todesursachen“ und „die Häufigkeit bestimmter Krankheiten und Todesursachen wird sich mit steigender Lebenserwartung auch bei uns verändern …“ – weg von den Herz-Kreislaufkrankheiten zu altersbedingten Krankheiten wie Demenz und eben auch Alzheimer. Krebs z. B. tritt gegenwärtig nicht so häufig auf, auch, weil er von den kardiovaskulär bedingten Todesfällen zeitlich „überholt“ wird.
Für mich klare Indizien dafür, dass bei halbwegs vergleichbarem Niveau der Gesundheitssysteme die persönliche Einstellung zur Gesundheit, die individuellen Vorsorgemaßnahmen und die Selbstprävention – besonders bei den Männern – bei uns schlechter sind als die der Menschen z. B. in den Ländern des Mittelmeerraumes. Das sollte uns Ansporn sein, unsere Längerlebigkeit selbst in die Hand zu nehmen – u. a. auch durch viel geistige und körperliche Bewegung und abwechslungsreiche und ausgewogene Kost.
Vielen Dank für Ihr/Euer Interesse und beste Grüße
Wolfgang Schiele
Freiwillig emeritierter (Vor-)Ruhestandscoach und Resilienztrainer für angehende Senioren
© Wolfgang Schiele, 2024 | Coaching50plus | info@coachingfiftyplus.de

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