Foto: Wolfgang Schiele

Um Narrative in der Fotografie noch etwas verständlicher und vor allem visuell zu vermitteln, seien einige Beispiele vorgestellt. In meiner Zeit als Coach und Trainer suchte ich eine Metapher für meine Inhalte: Den Übergang vom Beruf in den Ruhestand. Meiner Meinung nach eine Lebensphase, die vor Herausforderungen nur so strotzt. Und das Wort Übergang war bereits der Stichwortgeber. Brücken sind Übergänge, sie sind Konstrukte, die uns von einem zum anderen (Lebens-)Ufer bringen können. Dazwischen liegt eine Schlucht, ein reißender Strom oder ein tiefer Abgrund, die es zu überwinden gilt.

Wie in einem literarischen Narrativ, das sprachlich über den Einzelargumenten steht und z. B. einen historisch oder gesellschaftlich verbindenden Sinn vermittelt, dient z. B. bei den Brücken der Spannungsbogen als visuelles Überzeugungsmuster. Als nachvollziehbare und einleuchtende fotografische Darstellung für den tieferen Sinn und Zweck eines Überganges von A nach B, von gestern auf heute, vom Anfang bis zum Ende. Das Fotonarrativ macht einen eher abstrakten Zusammenhang optisch deutlicher, offensichtlicher und merkbarer. Es ermöglicht uns den komplexeren Zugang zu einer Geschichte und fungiert als Wirkverstärker für den Sinngehalt.

Foto: Wolfgang Schiele

So, wie das sprachliche Narrativ über einer mündlichen oder schriftlichen Geschichte, Darstellung, Begründung oder gar Rechtfertigung steht, so gibt das fotografische Narrativ einen persönlichen, gemeineigenen oder naturwissenschaftlichen Bedeutungshintergrund oder individuellen Sinnzusammenhang auf einer höheren Ebene wieder. So kann uns ein turbulentes Himmelsfoto auf die Weisheit der Natur hinweisen, ein im Dunkeln endender Weg über den Sinn von Basisemotionen (wie z. B. Angst) nachdenken oder das Bild einer gewaltigen Meereswoge an eine überirdische Macht glauben lassen. Vielfach tragen die fotografischen Narrative zum Grundverständnis der belebten und unbelebten Welt bei, vermitteln ein Verständnis für Grenzüberschreitendes, transportieren Erfolgsgeschichten, aber auch menschliche Zweifel, Sorgen oder anderes Unheilvolle. Immer aber illustrieren sie Botschaften und Überzeugungsmuster, die uns den Zugang zum Sinn des Lebens ermöglichen.

Foto: Wolfgang Schiele

Vielen Dank für Ihr/Euer Interesse und beste Grüße

Wolfgang Schiele

Freiwillig emeritierter (Vor-)Ruhestandscoach und Resilienztrainer für angehende Senioren

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