Nachdem ich den inneren Schweinehund überwunden hatte, verschaffte ich mir einen ungefähren Überblick über die Menge der digitalen Aufbereitungsarbeit, die vor mir lag. Vorher hatte ich mich im Internet über Hilfsmittel informiert. Als kleiner roten Faden sollte mir die Internetseite der „Verbraucherzentrale“ dienen, die mir erste Hinweise zum Umgang und zur sicheren Verwahrung der Zugangsinformationen gab: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/datenschutz/digitale-vorsorge-digitaler-nachlass-was-passiert-mit-meinen-daten-12002.

Bei der „Verbraucherzentrale“ findet man die ein oder andere praktische Vollmacht sowie Muster- und Checklisten zum digitalen Nachlass. Als sehr hilfreich empfand ich bereits vor fünf Jahren die Broschüren „Das Vorsorge-Set“ und das „Nachlass-Set“ der Stiftung Warentest/Finanztest, die wertvolle Vordrucke, rechtssichere Ausfüllhilfen und viele strukturierte Fragelisten enthalten.

Die erste wichtige Erkenntnis für mich: Das Erbe digitaler Daten sollte im Testament verankert werden. Hier muss bestimmt werden, wer über noch bestehende E-Mail-Dienste, Zugänge zu sozialen Netzwerken, Messengern, Cloud-Diensten und Shopping-Konten verfügen darf und/oder soll. Es geht nicht mehr und nicht weniger darum, wer die geregelte Rechtsnachfolge über die Medien antritt. Das ist für mögliche Rechtsstreitigkeiten wichtig. Denn eines sollten wir bedenken: Wir können nicht alle digitalen Belange zu unseren Lebzeiten endgültig klären, weil zum einen noch Bestellprozeese laufen, bspw. Daueraufträge bei Zahlungsdienstleitern hinterlegt und SEPA-Einzugsermächtigungen bei Banken aktiv sind. Und weil zum anderen die Menge an Kontenbeziehungen, Accounts und Daten sehr umfangreich und damit auch sehr zeitaufwendig sein kann (wie ich selbst übrigens – wider Erwarten – sehr schnell bemerkte!).

Dann seht die Frage: Wo bewahre ich alles sicher auf? Stehen mir ein Bankschließfach, ein eigener Safe oder sonstige sichere Verwahrmöglichkeiten zur Verfügung? Oder möchte ich meine Informationen bei einem Notar hinterlegen? Oder aber den Datenschatz und dessen Verwaltung (Vorgangsregelung, Sachabklärung, Archivierung, Löschungen …) einer spezialisierten Dienstleistungsfirma, wie z. B. Columba, einem digitalen Nachlassdienst, vertrauensvoll überantworten?

Fragen, auf die auch ich keine oder noch keine abschließende Antwort gefunden habe. Doch nun will ich endlich beginnen. Deshalb teile ich meine digitalen Konten in Unterkategorien – grob wie folgt – auf:

* E-Mail-Dienste/Video-Dienste und -Konten (wie z. B. web.de, zoom.us)
* Soziale Netzwerke und ggf. darin geführte Gruppen (wie z. B. Linkedin)
* Messenger-Dienste einschl. TK-Anbieter (WhatsApp, Telekom)
* „Shopping“-Konten (wie z. B. amazon)
* Banken, Karten- und Zahlungsdienstleister (wie z. B. PayPal)
* Versicherungen sowie Kranken- und Rentenkassen
* Sicherheits-/Antivirensoftware für diverse Geräte (wie z. B. AVG)
* Sonstige (wie z. B. meine Wärmepumpensteuerung ViCare)

Im nächsten Beitrag beginne ich mit der Durchsicht meiner angelegten Konten und genutzten Internet-Dienste. Und da warten schon die ersten Überraschungen auf mich!

Wer von Anfang an dabei sein möchte: Hier geht es zum Einstieg in diese Reihe https://wp.me/p7Pnay-7QD.

Vielen Dank für Ihr Interesse und beste Grüße!

Ihr freiwillig emeritierter (Vor-)Ruhestandscoach und Resilienzlotse für Senioren
Wolfgang Schiele

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