
Vor einigen Monaten las ich einen Beitrag, der mich erst einmal schockierte: Der Verfasser maßte sich darin an voraussagen zu können, wie lange wir noch zu leben hätten. Und machte seine Behauptung daran fest, dass alles von der Balance abhinge. Konkret heißt das: die Fähigkeit, mehr oder weniger lange auf einem Bein zu stehen entscheidet über unsere Restlebenszeit. Ufff – das saß!
Zuerst kam mir da ein nicht von der Hand zu weisender Gedanke: Wer im Alter hinfällt, zieht sich meist schwierige und langwierige Knochenbrüche zu, die ganz schwer heilen. So als Vorbote des Sterbens mit signifikanten Mobilitätseinschränkungen, die viele Alltagsdinge kompliziert wenn nicht gar unmöglich machen. Ein Art immobilen Dahinsiechens …
Mittlerweile ist die Standfestigkeitsuntersuchung, die an der Mayo-Klinik in Minnesota durchgeführt wurde, als „Flamingo-Test“ viral gegangen. Die Erkenntnisse der Wissenschaftler: Mit zunehmendem Alter können wir immer weniger die Balance halten – alle 10 Lebensjahre etwa 2,2 Sekunden weniger. Der britische Gesundheitsdienst rät: beim „Flamingo-Test“ sollten 50 – 59-Jährige 37 Sekunden und 60- bis 69-Jährige 30 Sekunden auf einem Bein stehen können. Ab 70 sollten es 18, ab 80 Jahre mindestens 5 Sekunden sein.
Es stellt sich mir die Frage, ob man Langlebigkeit vielleicht trainieren könnte. Die These: Wenn man es schafft, seine hälftige Standfestigkeit zu erhören, dann könnte man doch ganz bewusst seine Lebenserwartung mit beinmuskelkräftigenden Übungen verlängern. Vielleicht, so dachte ich, braucht man dafür gar nicht so viel Mühe aufwenden. Deshalb überprüfte ich meine „Einbeinstandfestigkeit“ zu Hause vor dem Badezimmerspiegel. Und stoppte meine Zeiten. Und siehe da: meine Ausdauer konnte sich durchaus sehen lassen im Vergleich zu den Anforderungen, die die Studie an Jüngere stellte. Und so übe ich nun täglich beim Zähneputzen und beim Rasieren meine Ausdauer, mal auf dem linken, mal auf dem rechten Bein. Und ich denke, dass der Schwierigkeitsgrad für´s Balancehalten bei zusätzlichen Verrichtungen nicht geringer, sondern sogar noch höher wird. Lebensverlängernde Maßnahme mit Nutzeffekt bei optimalem Zeitverbrauch …
Mittlerweile komme ich rechts- wie linksbeinig auf 45 + Sekunden. Ich werde das Spiel allerdings nicht weiter vorantreiben, denn ob das ewige Leben wirklich eine sinnvolle Alternative ist, ist zu bezweifeln … Aber vielleicht testen Sie es selbst einmal – und können dann eine Prognose Ihrer Lebenserwartung abgeben,
Vielen Dank für Ihr Interesse und beste Grüße!
Ihr freiwillig emeritierter (Vor-)Ruhestandscoach und Resilienzlotse für Senioren
Wolfgang Schiele
© Wolfgang Schiele 2025 | Coaching50plus | http://www.coachingfiftyplus.de

10. März 2025 at 9:29
Die wunderschönen Flamingos regen wirklich dazu an, es gleich selbst auszuprobieren. Das erhöht zumindest die Lebensfreude.🦩
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