Je älter man wird, desto mehr sollte man sich einschränken. So zumindest lauten die einschlägigen Hinweise aus der Altersforschung. Weil man nicht mehr so viel braucht, weil man immobiler, weil man anspruchsloser wird. Angeblich. Einschränken hat wohl auch den Vorteil, mit weniger Ballast durch den Rest des Lebens zu gehen und damit auch gelassener zu werden. Weniger Ballast soll auch den Nebeneffekt haben, dass die späteren Hinterbliebenen weniger Aufwand mit dem Nachräumen haben. Neben dem Ratschlag zur Einschränkung gibt es aber noch einen weiteren sozial-juristischen Aspekt: Man sollte seinen Nachlass regeln.

Ich würde – als heute in den 70er Lebensjahren stehend – es etwas anders formulieren: Das restliche Leben und den Nachlass neu ordnen. Was eben nicht bedeutet, dass man anspruchsloser würde oder nicht mehr so viel braucht. Vielleicht möchte man – solange vital und mobil – noch das ausleben, was vorher zu kurz kam, wie z. B. Reisen oder ein leidenschaftliches Hobby. Also behalten, aber neue Organisationsprinzipien entwickeln.

Regeln kann man eh nichts wirklich. Das sollen oder müssen schon die Nachfahren erledigen. Die diesbezüglichen Ratgeber können uns noch so viele wohlmeinende Anregungen, Hinweise und Aufforderungen zur Erteilung von Vollmachten und Verfügungen unterbreiten – irgendwas bleibt immer offen, ungeklärt, unbeantwortet (Stichwort: Digitales Vermächtnis! – darüber habe ich hier im Blog bereits im Spätherbst 2024 ausführlich berichtet …)

Der altgriechische Philosoph Epikur hat angeblich dieses Zitat hinterlassen: „Unser ganzes Leben geht mit Aufschieben dahin.“ Eben weil wir Menschen gern prokrastinieren, obwohl wir von der (manchmal auch plötzlichen) Endlichkeit des Lebens wissen, gelingt uns bestenfalls eine beschränkte Ordnung der hinterbleibenden Dinge und Sachverhalte. Keine endgültige Regelung.

Wie ergeht es Euch damit? Ordnet Ihr nur oder versucht Ihr bereits zu regeln?

Vielen Dank für Ihr Interesse und beste Grüße!

Ihr freiwillig „emeritierter“ (Vor-)Ruhestandscoach und Resilienzlotse für Senioren
Wolfgang Schiele

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