
Einige Jahre lang habe ich immer wieder die Adonisröschen-Blüte bei Lebus an der Oder verpasst. Aber dieses Jahr sollte es ganz bestimmt anders sein, da auch der RBB einen kurzen Bericht darüber brachte. Also nichts wie auf ins Grüne!

Um das Adonisröschen ranken sich eine Reihe von Sagen. Die bekannteste unter ihnen ist die griechische Sage von Adonis und Aphrodite. Adonis, der Sohn des zypriotischen Königs Kinyras, war von vollendeter Schönheit. Deshalb suchte ihn sich die Liebesgöttin Aphrodite zum Geliebten aus. Ihre Liebe war groß und innig, bis Adonis eines Tages auf der Jagd durch einen Eber tödlich verletzt wurde. Daraufhin wurde er in das Totenreich des Hades entführt. Dorthin konnte ihm Aphrodite jedoch nicht folgen. Ihr Wehklagen um den Geliebten erbarmte Göttervater Zeus und er befahl seinem Bruder Hades, dem Herrscher der Unterwelt, Adonis jedes Frühjahr für sechs Monate in Gestalt des Adonisröschens auf die Erde zu entlassen. (Quelle: Heimatverein Lebus e. V.)

Das Adonisröschen ist eine europäische Steppenpflanze und gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse, es ist giftig. Seine Heimat ist Südosteuropa, wo es an sonnigen Hügeln und Abhängen, auf trockenen Heidewiesen, an felsigen Stellen und in Kieferwäldern in der Ebene wächst. Es ist in Zentraleuropa gefährdet und steht unter Naturschutz. (Quelle: Heimatverein Lebus e. V.)

Vom hügeligen Gelände der Pontischen Hänge bei Mallnow hat man einen prächtigen und weiten Blick in Richtung Oderbruch. Das sanft hügelige Gelände erinnert ein wenig an die Toscana; nur dass man dort vor Jahrhunderte die störenden Bäume und Büsche gerodet hat, um effizienter Landwirtschaft zu betreiben.

Man kann sich kaum vorstellen, dass hier im April 1945 die letzten heftigen Kämpfe vor Berlin stattfanden. Es war die Schlacht um die Seelower Höhen und es ist schon erstaunlich, dass das früher munitionsverseuchte Gebiet wieder vollständig und gefahrlos betreten werden kann.

Die Einzigartigkeit dieser Landschaft hier westlich der Oder erschließt sich insbesondere im April, wenn die Röschen blühen, das Federgras sich sanft im Winde wiegt und die vielen Wildkirschen und vor allem die Jahrzehnte alten Wildbirnen ihre ungeheure Blütenpracht entfalten.










Die Adonisröschen-Hänge stehen unter strengstem Naturschutz. Sie sind bereits seit 1921 geschützt. Der Heimatverein und der NABU, in dessen mehrheitlichem Besitz si sich befinden, kümmern sich um die Bewirtschaftung. D. h., dass jedes Jahr störender Bewuchs beseitigt wird, um die in Mitteleuropa vom Aussterben bedrohte Pflanze zu schützen und zu erhalten.

Vielen Dank für Ihr/Euer Interesse und beste Grüße
Wolfgang Schiele
Freiwillig emeritierter (Vor-)Ruhestandscoach und Resilienztrainer für angehende Senioren
© Wolfgang Schiele, 2024 | Coaching50plus | https://www.coachingfiftyplus.de

14. April 2024 at 19:09
was für eine schöne Beschreibung Text und Bild…
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14. April 2024 at 19:07
Wunderschön!
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