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Die „blauen Zonen“ der Welt – die wenigen Regionen auf dieser Erde, in der überproportional viele Menschen leben, die das 100. Lebensjahr erreicht oder überschritten haben …

… manchmal um einige Jahre, ganz wenige sogar um ein Jahrzehnt und mehr … Menschen, die in Gebieten und Kulturen leben, die die Langlebigkeit fördern. Weil die eiweißreiche Ernährung der Menschen, ihre langjährigen Rituale und Gewohnheiten, ihr weitgehend stressfreies Umfeld, die ständige Bewegung an unverbrauchter Luft und die Langsamkeit des Seins den körperlichen Verfall gebremst und gezügelt haben. Weil die Welt sie nicht tagtäglich mit ihren Grausamkeiten heimgesucht hat und sie in einem geschützten Raum ohne lebensbedrohliche Informationen gelebt haben. Weil sie einer Gemeinschaft Gleichgesinnter von der Kindheit über den Beruf bis zum Alter angehört haben. Weil sie eine konstante Bindung an den Familienclan hatten – von der ersten bis zur letzten Sekunde ihres Lebens.

Zu den weiteren Faktoren, die die verbreitete Langlebigkeit unterstützen, gehört die proteinreiche Ernährung mit Fisch, der Einsatz der vielfältigen Kräuter der Insel, der ausgiebige Aufenthalt an der frischen Meeresluft und nicht zuletzt der hausgemachte Rotwein (manche sagen von sich, noch nie im Leben Wasser getrunken zu haben …).

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Neben der Halbinsel Nicoya in Costa Rica, dem Gebiet Loma Linde in Kalifornien, Okinawa in Japan und der Region Ikaria in Griechenland gehört die Mittelmeerinsel Sardinien zu den „blauen Zonen“ unserer Erde. Deren Besucher zu sein hatte ich vor einigen Wochen die Ehre. Und war überrascht von der Weltgewandtheit und Offenheit der Einwohner. Aber auch vom Traditionsbewusstsein und dem Festhalten an alten Riten und Gebräuchen. Und vor allem von der Sorge um die Naturbelassenheit der Insel, die die Sarden über alles schätzen und auch zu hüten bereit sind.

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In Alghero hat die autonome Region Sardinien eine Ausstellung initiiert: sie hat die lebensnahen Porträts von insgesamt 20 Einwohnern der Insel, die über 100 Jahre alt sind, an markanten Stellen der Altstadt als großflächige Fotografien zur Schau gestellt. In der Zeit von März bis Oktober 2017 hat die Künstlerin Daniela Zedda diese Menschen in ihrem authentischen Lebensraum abgelichtet und an den Fassaden der Stadt eine wunderbare Schau der späten Lebensfreude gestaltet. Leider reichte meine freie Zeit während des Urlaubs nicht aus, um alle Bilder zu finden und zu fotografieren. Allein für die Suche nach der ältesten fotografierten Einwohnerin brauchte ich eine geschlagene dreiviertel Stunde in der Altstadt. Aber ich wollte es mir nicht nehmen lassen, die 111-Jährige doch noch auf einen Fotochip zu bannen. Neben weiteren 14, die ich nach längerer Suche fand …

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Wohlsein – auf ein langes und sinnerfülltes Leben!

PS: Es lohnt sich darüber nachzudenken, welches Leben man (noch) führen will. Vielleicht verhilft ein später Umzug auf die Insel der Hundertjährigen nicht zu 100 und mehr Lebensjahren. Aber womöglich erhöht die relative Entschleunigung des Lebens die Lebenserwartung um einige gelingende, intensiv beseelte und erfüllende Bonustage oder -monate.

Ihr (Vor)Ruhestandscoach Wolfgang Schiele

© Wolfgang Schiele | Coaching50plus | http://www.coachingfiftyplus.de