Schlechter Schlaf ist keine gesundheitliche Bagatelle. Auch – oder erst recht nicht – im Alter. Etwa die Hälfte aller Deutschen klagt über schlechten Schlaf. Können wir an mindestens drei Tagen der Woche schlecht ein- oder durchschlafen und hält der Zustand länger als einen Monat an, dann haben wir es mit einer krankhaften Störung zu tun, einer Insomnie …

… Vielleicht konnte Ihnen bereits der ein oder andere Hinweis aus den vorangegangenen Blogbeiträgen weiterhelfen. Wenn nicht, dann hätte ich noch ein paar Anregungen für einen gesunden Schlaf.

  1. Sorgen Sie vor dem Einschlafen dafür, dass Ihre Hände und Füße warm sind. Probieren Sie aus, ob Ihnen eher eine kalte Dusche oder besser eine Hautmassage mit einer Naturbürste hilft.
  2. Die Überzeugung, im Bett in Sicherheit zu sein, ist ein wichtiger Aspekt für harmonisches Einschlafen. Nehmen Sie die Fötushaltung ein: Legen Sie sich auf die Seite (Rechtshänder nach links, Linkshänder nach rechts …), und ziehen Sie ein Bein oder beide Beine an den Körper heran. (Der jeweils freiliegende Arm hat uns in grauer Vorzeit die Abwehr von Feinden leichter gemacht und suggeriert mehr Sicherheit.)
  3. Gehen Sie möglichem Abendstress aus dem Wege. Verbannen Sie nervige Gedanken an den nächsten Tag und behalten Sie To-do-Listen für Morgen nicht im Kopf: Schreiben Sie sie auf, bevor Sie zu Bett gehen!
  4. Wenn Sie befürchten, dass Ihnen weitere wichtige Dinge während des Einschlafens einfallen könnten, dann legen Sie Zettel und Stift (nicht das Smartphone! Vorsicht: Blaulicht) bereit, um die aufkommenden Gedanken bis zum nächsten Morgen sicher zu notieren.
  5. Nutzen Sie als Einschlafhilfe das Autogene Training, das Prof. Schultz in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als Selbstregulationshilfe entwickelt hat. Besorgen Sie sich eine passende CD und lassen Sie eine Übung Ihrer Wahl ablaufen. Die Entspannungs-, Schwere- und Wärmeaffirmationen helfen gut im Prozess des Einschlafens.

Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit folgender Übung gemacht: Mit dem Schließen der Augen begebe ich mich auf einen Spaziergang. Er führt mich auf eine (Wendel-)Treppe, die immer weiter nach unten in das Reich der Träume führt. Nach dem Hinabschreiten einer bestimmten Anzahl von Stufen stoße ich auf eine Tür und bin neugierig, was sich wohl dahinter verbirgt. Und dann schreite ich weiter hinab, bis ich auf eine weitere geheimnisvolle Tür stoße … usw. usw. usw.

Diesen Spaziergang können Sie beliebig variieren: Beginnen Sie an einem langen Strand unter einer warmen Sonne entlang zu laufen, machen Sie einen Einkaufsbummel oder ersteigen Sie (als Gegenpol zur Treppe nach unten) einen Berg.

Sollten all diese Hinweise auch auf längere Sicht nicht helfen, dann wenden Sie sich an einen Spezialisten oder ein Schlaflabor.

Auch wenn es nur ein schwacher Trost für schlaflose Nächte ist – hier noch einige ausgewählte Zitate zum Thema Schlaf:

„Besonders gebe man dem Gehirn das zu seiner Reflexion nötige, volle Maß des Schlafes; denn der Schlaf ist für den ganzen Menschen, was das Aufziehen für die Uhr.“ (Arthur Schopenhauer)

„Das Kunststück der Lebensweisheit ist, den Schlaf jeder Art zur rechten Zeit einzuschieben wissen.“ (Friedrich Wilhelm Nietzsche)

„Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht; ich kann nicht mehr die Augen schließen. Und meine heißen Tränen fließen.“ (Heinrich Heine)

Und hier noch die Kurzlinks zu den vorangegangenen „Schlaf-Seiten“: https://wp.me/p7Pnay-1l7, https://wp.me/p7Pnay-1mq sowie https://wp.me/p7Pnay-1o4.

Ihr (Vor-)Ruhestandscoach Wolfgang Schiele

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