Lange Zeit habe ich es mit der ausschließlichen Umsetzung von Präsenzseminaren gehalten. Weil man den Teilnehmern von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht und sehr genau aus Mimik und Gestik herauslesen kann, wie das eigene Wort vom Gegenüber aufgenommen wird. Doch die Entwicklung bleibt nicht stehen und mittlerweile sind die Unternehmen auf der Suche nach „effizienteren“ Methoden der Mitarbeiterausbildung. Dabei spielen Computer-Based-Training, Online-Learning, Blended Learning und weitere digitale Spielarten des Lernens eine zunehmend größere Rolle.

Und es begab sich, dass ich im auslaufenden Jahr 2018 nach Möglichkeiten suchte, meine steuerliche Belastung zu optimieren und den Gewinn aus meiner freiberuflichen Tätigkeit zu minimieren. Auch wollte ich als Flexi-Rentner vermeiden, dass das Überschreiten der Freigrenze von 6300 € pro Jahr zu späteren Abzügen bei der gesetzlichen Rente führt. Also schaute ich mich um, ob es nicht bis zum Jahresende noch eine Weiterbildung gäbe oder zumindest die Option, einen Lehrgang für´s Folgejahr bereits im vorab zu bezahlen. Dabei stieß ich auf ein kostenloses Webinar von WiPeC – von den Online-Trainern Elisabeth und René Penselin aus Dresden. Ich fand die Inhalte, die Didaktik und nicht zuletzt die beiden Akteuere sehr sympathisch und buchte. Und zwei Tage vor dem Ablauf des alten Jahres zahlte ich – steuerlich optimal bezüglich meiner Planungen 😉

Kann man mit Senioren im Alter ab 55, 60 oder 65 Jahren Webinare im Internet veranstalten? Sind ausreichend viele Menschen internetaffin genug, um einen mehrteiligen Lehrgang vor der Mattscheibe ihres PC zu buchen? Kann ein derartiges Vorhaben auch grandios daran scheitern, dass sich potenzielle Teilnehmer wegen der technischen Anforderungen überfordert fühlen? Und sind gleichzeitig meine (Vor-)Ruhestandsthemen attraktiv genug, um kostenpflichtige Inhalte verkaufen zu können? Und wie muss mein Webinar für ältere Menschen aufgebaut sein, um ihr Interesse immer wieder von Neuem zu entfachen? Wie kann ich den gegenseitigen Kontakt über einen Zeitraum von mehreren Stunden aktiv und abwechslungsreich gestalten?

Auf all diese Fragen erhielt ich erschöpfende Antworten: Ob zu denen der Technik (ich gebe zu, selbst ein wenig Bammel vor einer technischen Panne im Bezahl-Webinar zu haben …), zum methodischen Konzept eines Webinars, zur Gestaltung der Präsentation und den umfangreichen Möglichkeiten der Visualisierung, zum Kontaktaufbau und zur Beziehungspflege, zu Muntermachern oder Transferaufgaben – am Ende des viertägigen Ausbildungswebinars konnte ich auf einen reichen Schatz an Ideen und Hinweisen zurückblicken.

Das Wertvollste von allem war jedoch das Feedback. Wir hatten in unserer kleinen Ausbildungsgruppe von vier Teilnehmern die Aufgabe, ein halbstündiges Webinar zu entwickeln und den anderen vorzustellen. Nichts kann eine sachliche und wertschätzende Bewertung ersetzen! Die „Manöverkritik“ zeigte die Stärken eines jedes Einzelnen von uns auf und befruchtete gleichzeitig die anderen. Hinweise zu den kleinen Schwächen waren der Goldstaub der Auswertung, denn wer kann schon gleichzeitig moderieren und aus einer Metaebene Selbstkritik üben, vor allem, wenn es das erste Mal ist?

Was auch interessant war: Anfangs suchte ich nach Mitteln und Wegen, die Methoden und Prinzipien eines Präsenzseminars auf ein Webinar zu projizieren und zu schauen, was dort geht und was nicht. Am Ende stellte ich jedoch fest, dass regelmäßig Prinzipien und Formate aus einem Webinar auch unkompliziert und exzellent in ein Live-Event übernommen werden können. Welche Erkenntnis!

Nun stecke ich mitten in den Vorbereitungen für mein erstes Live-Webinar! Für meine Testpräsentation hatte ich bereits das kostenfreie „Schnupperwebinar für Senioren“ konzipiert und zu etwa 80% umgesetzt. Jetzt werde ich die erhaltenen Hinweise zur Optimierung verwenden – und dann soll meine „heiße Online-Trainigs-Phase“ im Mai 2019 starten! Die Webinarreihe wird unter dem Motto stehen:

„Challenge Ruhestand – Vom Gelingen der dritten Lebenshälfte“

wozu ich bereits heute alle Interessenten und Blogleser recht herzlich einladen möchte! Genaue Termine und die inhaltliche Gliederung mit Zugangsinformationen wird es auch hier an dieser Stelle geben!

Ihr (Vor-)Ruhestandscoach Wolfgang Schiele

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