
Mauritius – ein weiterer Inbegriff des Paradieses! Gerade mal eine dreiviertel Stunde mit dem Flieger liegt die Insel vom fränzösischen Überseedepartement La Reunion entfernt. Und die Klischees halten wieder einmal, was sie versprechen …
… mit einer Einschränkung: Der Wohlstand ist im Vergleich zu den Seychellen nur auf wenige Köpfe verteilt. Als Tourist fallen insbesondere die indischstämmigen Bewohner auf, die ihren Reichtum offen zur Schau stellen. Und damit sind wir schon bei einem wesentlichen gesellschaftlichen Unterschied: Wer in der vorherrschenden Hindureligion einen gehobenen Rang einnimmt, dominiert einen großen Teil der übrigen mauritianischen Gesellschaft.

Am sogenannten großen Bassin, einem Inselsee, wurde eine Tempelanlage riesigen Ausmaßes errichtet. An religiösen Feiertagen treffen hier Hunderttausende von Pilgern und Gläubigen zusammen – entsprechend groß sind die Parkplätze ausgebaut und dutzende Götter auf engstem Raum als Skulpturen aufgestellt, darunter auch einige Monumentalplastiken. Auch wenn gerade kein großer Festtag anstand: Die Hindus verehren ständig ihre vielen tausend Götter und bringen ihnen Opfer dar; wenn auch manchmal nur in Form von Wasser.

Wenn man Glück und die vielen Geschenkartikel, die die Welt nicht braucht, hinter sich gelassen hat, dann findet man auch anspruchsvollere kreolische Kunst. In der Nähe des Nationalparks Gorges de la Riviere Noire kann man einige Kostproben davon käuflich erwerben. Und man kann herrlich wandern, wenn man nicht einen der wunderbaren Strände im Südwesten der Insel zum Baden nutzen möchte.

Ein Naturphänomen der besonderen Art erwartet den Besucher im Chamarel-Naturpark. Neben einem Wasserfall, der über 100 m in die Tiefe stürzt, kann man auf einem wunderbar gestalteten Rundweg die Terres de Couleurs, die siebenfarbigen Erden, bewundern. Verschiedene Rosa-, Purpur-, Blau- und Brauntöne leuchten je nach Sonneneinstrahlung in den unterschiedlichsten Nuancen und werden auch nicht vom Monsunregen abgewaschen. Möglicherweise sind diese Naturtönungen entstanden, als heiße Lava mit mehr oder weniger Anteilen an Aluminium- und Eisenoxiden unterschiedlich langsam erkaltete.

Einst war die Landwirtschaft auf Mauritius einseitig auf Zuckerrohr ausgerichtet. Im Oktober/November ist Ernte auf der Insel. Überall wird maschinell geerntet, die Straßen sind voller Landtechnik und der Grünabfall harrt an den Straßenrändern der Abholung. An manchen Freiluftkiosken kann man den ausgepressten Zuckersaft, der „feminin handcraftet“ wird, gegen ein geringes Entgeld auch kosten.

Ein letzter Höhepunkt auf Mauritius ist der Botanische Garten von Pamplemousses, in dem man wohl die größte Sammlung tropischer Palmen und Zierpflanzen im Indischen Ozean bestaunen kann. Sein Ursprung liegt im späten 18. Jahrhundert und ist dem Inselintendanten Pierre Poivre zu verdanken, der eine erfolglose Maulbeerplantage aufkaufte und mit dem Sammeln von Pflanzenraritäten begann.

Den absoluten Höhepunkt im Garten bildet Anfang November der große Lotusteich, in dem man die Wasserpflanzen in all ihren Wachstumsstadien bewundern kann. Aber auch mannigfaltige Baumriesen, gewaltiger Bambus und uns Mitteleuropäern unbekannte Früchte sind zu bewundern. Gut, wenn man einen kundigen Führer dabei hat, denn die Pflanzen sind nur mangelhaft beschildert.

Leider gab´s die berühmte Briefmarke nicht zu sehen. Das Postmuseum in der Hauptstadt Port Louis hatte geschlossen, denn der 1. November ist auf Mauritius ein Festtag: An diesem Tage im Jahre 1835 wurde das Ende der Sklaverei durch die Kolonialmacht Großbritanien verkündet. Tröstlich: Es gibt eh nur Kopien und Repliken hier zu sehen – die verbliebenen 7 (?) Originalexemplare der blauen Mauritius, deren Berühmtheit auf einen Druckfehler auf der Marke zurückgeht, sind über die ganze Welt verstreut.

Dafür gab es einen ausführlichen Rundgang durch die wie Klein-Singapure anmutende Hauptstadt Port Louis. Der Spaziergang führte uns unter anderem in die Altstadt, in deren Parks viele hundert Jahre alte tropische Baumriesen mit langen „Lianen“ um den schönsten Baumschmuck wetteiferten.

Fast alle Touristenressorts haben sich an Küstenabschnitten angesiedelt, an denen früher die Fischer ihren Fang einholten und verarbeiteten. Sie mussten weichen und an deren Stelle entstanden prächtige Erholungs- und Relaxinglandschaften, wie z. B. das Tamasso-Ressort, mit einem super gepflegten Strand und herrlichen Lodges in einem abwechslungsreichen tropischen Park gelegen.

Doch wie es so ist: Auch die schönste (von den Eindrücken her), längste (von den Entfernungskilometern her) und interessanteste (von den Erfahrungen her) Reise geht einmal zu Ende. Über fast 20.000 km hin zu den Seychellen, dann weiter nach La Reunion und über Mauritius wieder zurück in die Herbstkälte Mitteleuropas …

Die komplette Reise ist sechsteilig beschrieben und bebildert. Hier die Zugangslinks für Interessenten:
https://wp.me/p7Pnay-1R9 – die Insel La Digue,
https://wp.me/p7Pnay-1Sq – die Insel Mahé,
https://wp.me/p7Pnay-1TU – die Insel Praslin,
https://wp.me/p7Pnay-1Vj – die Inseln Cousin und Curieuse und
https://wp.me/p7Pnay-1Wk – die Insel La Reunion.
Vielen Dank für Ihr Interesse und beste Grüße
Ihr (Vor-)Ruhestandscoach und Resilienzlotse
Wolfgang Schiele
© Wolfgang Schiele 2019 | Coaching50plus | https://www.coachingfiftyplus.de
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