Viele ältere Menschen klagen darüber, dass ihr Nachtschlaf schon in den frühen Morgenstunden zu Ende ist. Das kann u. a. daran liegen, dass sie nach dem Mittagessen ein längeres Nickerchen machen, das sich auch mal über 60 Minuten hinweg erstreckt. Dann hat bereits die Tiefschlafphase eingesetzt und der Schlafanteil muss womöglich auf die Gesamtschlafzeit des Tages angerechnet werden. Besser ist es, zwischendurch einen Power Nap, ein Stärkungsschläfchen, einzulegen. Es sollte zwischen 10 und max. 20 Minuten liegen und dient dem Reset des Körpers, dem Auffrischen der Vitalkräfte, dem Aktivieren der Leistungsressourcen, die bei vielen Menschen gerade nach dem Mittag ihren Tiefpunkt erreichen.

Für alle diejenigen, die es schon einmal ausprobiert haben, macht sich schon nach kurzer Zeit eine bessere Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit bemerkbar. Vor einigen Jahren war ich oftmals auf seminaristischen Sommercamps in Norditalien – die Siesta von 13 bis 15 Uhr hat mir immer sehr gutgetan, ich habe mir in diesem Zeitfenster immer für etwa 20 Minuten im klimatisierten Hotelzimmer ein Nickerchen gegönnt. Das hat mir geholfen, den Vorträgen und Übungen bis zum frühen Abend hin besser zu folgen.

Im beruflichen Kontext ist diese Art der Leistungsgenerierung leider kulturell bei uns (noch) nicht angekommen, obwohl eine Reihe von Studien sehr dafürsprechen. Aber als Ruheständler haben wir die unschätzbare Möglichkeit, einen erfrischenden Kurzschlaf einzuschieben, wann immer wir es möchten.

Zu den positiven Auswirkungen des Power Napping gehören u. a. die körperliche Frische und die geistige Beweglichkeit. Wir fühlen uns regelmäßig kreativer und leistungsbereiter – und wir verspüren oftmals auch bessere Laune, wenn wir einen Kurzschlaf absolviert haben. Suchen Sie sich eine ungestörte Ecke, eine bequeme Sitzmöglichkeit in einem wohltemperierten Raum. Stellen Sie, wenn nötig, einen Wecker oder starten Sie die Weck-App auf Ihrem Smartphone. Beginnen Sie beispielhaft mit 15 Minuten.

Es gibt Zeitgenossen, die empfehlen den Schlüsseltrick: Man nehme zu Beginn des Power Napping ein Schlüsselbund in die Hand. Wenn man dann einnickt, entspannen sich die Muskeln und die Hand gibt automatisch das Schlüsselbund frei – durch den Aufprall auf der Erde werden wir dann wach. Genauer gesagt durch den Aufprall der Schlüssel auf dem Boden – alles andere wäre fatal …

Vielen Dank für Ihr Interesse und beste Grüße!

Ihr (Vor-)Ruhestandscoach und Resilienzlotse für Senioren
Wolfgang Schiele

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