Der Trend zum frühen Ausstieg aus dem Berufsleben hält unvermindert an. Auch wenn viele der Ruhestandsanwärter mit Strafabgaben von über 10% ihrer Rente rechnen müssen, weil sie wegen fehlender Anrechnungsjahre nicht abschlagfrei davonkommen, gehen mehr Menschen als die Rentenversicherung jemals geplant hatte, zum rechtlich frühestmöglichen Termin in die Rente. Woran mag das wohl liegen …?
Nach einigen Wochen der Vertiefung in wiederaufgefundene Tagebücher aus meiner Jugendzeit erwische ich mich dabei, wie ich meine Lebensphasen neu bewerte. Bemerkenswert erscheint mir, dass die Zeit der Berufsausübung für mich eine weniger wichtige und erinnerungswürdige Zeit ist als die 20 Jahre davor und die 10 Jahre danach. Die Zeit dazwischen scheint wie ausgeblendet, leerer und bedeutungsloser. Es ist, als stünde man auf einem hohen, breiten und erhabenen Erinnerungshügel und schaute in die Ferne – hinweg über die sanften Hänge und ausgebreiteten Ebenen des vormals Professionellen in Richtung Lebensstart – dorthin, wo sich Himmel und Erde treffen, als hätten sie sich etwas Wichtiges zu erzählen. Und das, was sich zwischen dem eigenen Aussichtspunkt und dem wie mit einem Lineal gezogenen Horizont am Bildrand befindet, hat kaum noch Bedeutung, findet keine wirkliche Beachtung …
In den ersten sechs Monaten seines Ruhestandes hat Robert K. so manches begonnen und einiges wieder sein gelassen. Einerseits hat ihm die „Späte Freiheit“ eine Vielzahl von Wahlmöglichkeiten eröffnet, andererseits fühlt er sich unzufrieden mit den Ergebnissen seines Tuns. Irgendwie will ihm das begonnene Stückwerk an Aktivitäten nicht so recht befriedigen – und er fühlt sich trotz einer Reihe von neuen Kontakten und Interessen wie ein Stück treibendes Holz im aufgewühlten Wasser.
An einem Montagmorgen erreichen Robert K. unmissverständliche Anzeichen eines demnächst bevorstehenden weitreichenden Eingriffs in sein berufliches Leben: Der Betriebsrat lädt die Beschäftigten zu einem Meeting ein.
Wir haben sie durchlebt und durchlitten – und das nicht nur einmal in unseren vielen Lebensjahren: unsere ganz individuelle Reise durch das Leben, unsere ganz persönliche „Heldenreise“ …
Bei der Arbeit mit Menschen, die sich vor Problemen beim Übergang vom Beruf in den Ruhestand befinden, sollte man als Coach, Berater oder guter Freund ein paar wichtige Dinge im Blick behalten …
Warum werden Sie nicht als reifer und erfahrener Erwachsener kurz vor oder mitten im Umbruch vom Beruf in den Ruhestand zum Spätumdenker, Wiedereinsteiger oder Nochmalstarter?
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