Die Resilienzforschung kennt verschiedene Ansätze zu den Säulen und Einstellungen, die den Menschen gegen die verschiedenen Wechselfälle des Lebens, gegen Stress und Transformationsängste psychologisch widerstandsfähiger machen können. Mein Favorit ist auf der vorangehenden Abbildung zu sehen: sieben Resilienzfaktoren und drei lebensbedeutsame Grundeinstellungen. Gestartet bin ich mit der Akzeptanz: https://wp.me/p7Pnay-2Ta.
Fortsetzen möchte ich mit der zweiten Säule: der Eigenverantwortung.
Die Resilienzforschung kennt verschiedene Ansätze zu den Säulen und Einstellungen, die den Menschen gegen die verschiedenen Wechselfälle des Lebens, gegen Stress und Transformationsängste psychologisch widerstandsfähiger machen können. Mein Favorit ist auf der vorangehenden Abbildung zu sehen: sieben Resilienzfaktoren und drei lebensbedeutsame Grundeinstellungen.
Beginnen möchte ich bei den sieben Säulen, und hierbei mit der Akzeptanz.
Akzeptanz ist etwas, das wir nicht bekommen oder lediglich dulden. Akzeptanz ist eine aktive Positionierung, die auf Freiwilligkeit beruht. Es ist ein zustimmendes Werturteil, eine klare Parteinahme für einen Vorgang, eine Person oder eine Sache. Um seine Existenz, seinen Lebensweg zu akzeptieren, muss man sich mit der widersprüchlichen Umgebung, seinen persönlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten und den immer komplexeren Sachverhalten auseinandersetzen.
Akzeptanz beginnt u. a. mit der Einsicht, dass Vergangenes, so wie es verlaufen ist, unveränderbar bleibt. Diese oftmals von Zweifeln begleitete Erkenntnis verunsichert uns zwar, kann uns aber auch die Stärke verleihen, das bisherige Leben im Rückblick als geradlinig, stabil und wertbeständig zu verstehen. Es gab und gibt keinen Vergleich mit einem Weg B, den wir uns manchmal wünschen, weil wir ihn nicht gleichzeitig in einer parallelen Welt durchschreiten können. Was nicht mehr korrigiert werden kann, soll uns nicht beschämen, schuldbewusst und reumütig werden lassen, sondern uns Mut machen und Hoffnung geben, dass die Zukunft in der „Späten Freiheit“ weiterhin stimmig ist und schlüssig auf dem kausalen Prinzip von Ursache und Wirkung beruht – und damit verlässlich und beeinflussbar bleibt.
Grafik: Pixabay
Reinhold Niebuhr, einem US-amerikanischen Theologen, wird folgendes Zitat zugeschrieben, das die Qualität der Akzeptanz im Sinne einer Resilienzstärkung sehr gut widergibt:
„Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann; den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann; und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
Wenn Sie Ihre Akzeptanzfähigkeit weiter verbessern wollen, dann kann ich Ihnen folgende Übung vorschlagen: Finden Sie für zu Situationen oder Vorgängen, die Sie nicht selbst beeinflussen oder verändern können, eine positive Selbstzuschreibung, einen individuellen Kraftsatz, eine Affirmation, die Ihnen als Mensch, als Persönlichkeit, als einzigartiges Individuum weiterhin Lebensmut, Optimismus und Selbstwertstärkung verleiht. Eine solche Satzaussage könnte vielleicht sein:
„Auch wenn ich nicht die Macht habe, den Lauf der Dinge aufzuhalten und tatenlos zuschauen muss, wie Menschen sich gegenseitig ausbeuten und erniedrigen, bleibe ich in meiner persönlichen Kraft und Weisheit und liebe und schätze mich so, wie ich bin.“
Affirmationen stellen eine große therapeutische Unterstützung beim Akzeptieren und Überwinden von Wechselfällen des Lebens dar. Vielleicht fällt es Ihnen mit dieser Art von Selbstbestätigung auch leichter, das Ableben des Partners, den Tod eines nahen Verwandten oder langjährigen Weggefährten besser zu verkraften und wieder mehr Lust auf´s Leben zu bekommen. Oder Sie kommen mit einer geeigneten Selbstzuschreibung leichter mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen als Begleiter des reifen Alters zurecht, ohne gleich an Ihrem Gebrechen verzweifeln zu müssen. Die Palette der Möglichkeiten reicht weit …
Im nächsten Beitrag geht es um die Eigenverantwortung als zweite Säule der Resilienz. Bleiben Sie gespannt!
Vielen Dank für Ihr Interesse und beste Grüße
Wolfgang Schiele (Vor-)Ruhestandscoach und Resilienztrainer für Senioren
Wenn wir aus psychischer Sicht den Begriff der „Resilienz“ recht klar abgrenzen können, so ist der Terminus der „Big Five“ mehrfach besetzt.
Meine ersten „Big Five“ habe ich durch meine Kontercoach, die in Südafrika als weiblicher Scout u. a. mit der Beobachtung, Hege, Umsiedlung und Beobachtung von Wildtieren beschäftigt ist, kennengelernt. Es sind die fünf typischen Großtiere des südlichen Afrika, denen man auf Safaris regelmäßig begegnen kann: der afrikanische Elefant, das Spitzmaulnashorn, der afrikanischeBüffel, der Löwe und der Leopard.
Daneben bin ich mit weiteren „Großen Fünf“ im Kontext zu meiner Fortbildung zum „PEPologen“ (PEP® = Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie nach Dr. Michael Bohne) in Berührung gekommen – genauer gesagt den „Big-Five-Lösungsblockaden“: dem Selbstvorwurf, dem Fremdvorwurf, den Erwartungen an andere, das innere Schrumpfen und die parafunktionalen Loyalitäten.
Im allgemeinen psychologischen Kontext stellen die „Big Five“ ein sprachenübergreifendes diagnostisches System der Persönlichkeitspsychologie dar. Darum soll es hier in erster Linie gehen.
Die Selbstwirksamkeit, also die Erwartung, im Beruf und im Alltag seine Geschicke selbst beeinflussen und kontrollieren zu können, gehört zu den Grundhaltungen der Resilienz. Je nachdem, in welchem Kontext wir tätig sind und welche Aufträge wir erledigen, welche Situationen wir absolvieren oder mit welchen Personen wir in Austausch treten, unterscheiden sich unsere Einflussmöglichkeiten erheblich. Leider sind wir Menschen geneigt, den Dingen, Vorgängen oder Ergebnissen, die wir nicht wirklich beeinflussen können, mehr Aufmerksamkeit und Energie zu schenken, als denen, die wir leicht kontrollieren können …
Bei der wissenschaftlichen Aufarbeitung resilienter Wirkfaktoren ist meiner Ansicht nach ein wichtiger Aspekt bisher wenig beachtet worden. Wenn wir als Säulen der Resilienz die Akzeptanz, den gesunden Optimismus, die Lösungs- und Zukunftsorientierung, die Selbstwirksamkeit, die Eigenverantwortung sowie das Netzwerken aufrufen, dann fehlt noch eine wichtige Voraussetzung, die uns das Ziel einer gelassenen Selbstkontrolle in Stress- und Extremsituationen leichter erreichen lässt: es ist die MUßE.
Der Weg der individuellen Resilienzverbesserung besteht aus einer Reihe von Schritten und wird geprägt von Grundhaltungen und Einstellungen zum Ich und zur Welt. Welche Bedingungen sollten, ja müssen erfüllt sein, um zu einer resilienteren Persönlichkeit zu reifen und wie kann man das trainieren?
Manche Menschen kommen mit der Bewältigung von Stress und dem Überwinden seelischer Tiefschläge besser zurecht als andere. Mit der Erforschung der Ursachen befasst sich seit einigen Jahrzehnten bereits die Resilienzforschung. Aber was ist überhaupt Resilienz? Nach R. Kalisch ist „Resilienz die Aufrechterhaltung oder schnelle Wiederherstellung der psychischen Gesundheit während oder nach Widrigkeiten.“ Doch welche Haltungen zum Leben müssen vorhanden sein, um resilient auf missliche Veränderungen reagieren zu können?
Was müssen Unternehmen, was müssen wir selbst unternehmen, um die Herausforderungen der sich rasch verändernden Welt zu meistern? Die sich in Transformation befindliche Arbeitswelt verlangt – ganz besonders unter dem Eindruck der Digitalisierung sowie der KI – einen lebensstabilisierenden Halt im Alltag, neue persönliche Haltungen zur Arbeit und ein geändertes Verhalten im Beruf. Verschiedene aktuelle Studien und Metastudien haben sich damit befasst, über welche Kompetenzen und Fähigkeiten die am Veränderungsprozess Beteiligten verfügen müssen, um in der „VUKA-Welt“ bestehen zu können.
Das hörte ich immer wieder während meiner Physiotherapie, die einer Bandscheibenoperation im Jahre 2007 folgte. Denn immer wieder „vergaß“ ich während der Konzentration auf die neuen Bewegungsabläufe auf eine gleichmäßige, den Belastungen entsprechende Atmung, zu achten.