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Wir möchten in einer Welt leben, die sich bitte nicht verändern möge. Vor allem dann, wenn wir uns eingerichtet haben und glücklich sind, wenn alles im Flow ist und unser Wohlbefinden sein Optimum erreicht hat. „Haltet die Welt an und konserviert den Moment für die Ewigkeit!“. Snapshot and freeze! Oder um es mit Goethes „Faust-Worten“ zu sagen: „Verweile doch, du bist so schön!“

Was unser Verstand als Glück begreift und unser Gefühl als Euphorie wahrnimmt, soll am liebsten ewig dauern. Doch geht das nicht meilenweit an der Realität vorbei? Einerseits  wollen wir eine sich stets in Bewegung befindliche Welt nicht akzeptieren, weil sie unserem Harmonieverständnis widerstrebt; andererseits brauchen wir den Wechsel der Momente, um nicht in eine Bewegungsstarre zu verfallen. Den Widerspruch zwischen der Kontinuität des Augenblicks und der Flüchtigkeit der Situation im Weltkontext zu lösen – das wäre wohl das wahrhaftige Glück! Auch, weil wir ungern den Preis zahlen wollen für die Aufgabe unserer Komfortzone, in der wir es uns gemütlich und wohlig eingerichtet haben.

Aber kommen wir hier aus dieser Zwickmühle überhaupt heraus? Ich persönlich glaube das nicht …

Also gut. Doch wenn schon äußere Veränderung nicht vermeidbar scheint, dann bitte so, dass wir zum Beherrscher dieses steten Wandels werden: als Controller dieser Welt und bei Erhalt der jederzeitigen Eingriffsmöglichkeit. Denn das Erleben von Glückseligkeit und Wohlgefallen, von Gleichklang und Gelingen soll uns so lang und so oft wie möglich beschieden sein.

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Aber ach: wir müssen immer wieder feststellen, dass sich die Welt unserer persönlichen Einflussnahme auf die ersehnte Beständigkeit weitgehend entzieht. Weil es Wettbewerber – oder genauer gesagt – Konkurrenten für die Übernahme der Veränderungssteuerung gibt. Eine ganze Menge sogar! Ja – auch viele andere wollen sie kontrollieren, diese Veränderungen – und sie zu ihren Gunsten, in ihrem Sinne beeinflussen. Ein jeder nach seinen Bedürfnissen und Vorstellungen. Und darin besteht die zusätzliche Bedrohung:  Neben der scheinbar objektiven mischen sich mannigfaltige subjektive, steuernd-verändernde Kräfte ins Weltengefüge ein und versuchen uns abzuhalten von Einflussnahme und Regulierung im eigenen Sinne …

Was tun? Wir leben in einer „VUKA“-Welt, in einer unbeständigen unsicheren, unbeständigen, komplexen und mehrdeutigen Weltensphäre. Wie schon Darvin feststellte, überleben nur die  anpassungsfähigsten Individuen im Evolutionskampf. Für diese Anpassung müssen wir etwas tun, wollen wir nicht in erlernter Hilflosigkeit feststecken bleiben: Zum Einen müssen wir unsere psychische Widerstandsfähigkeit im Strom der Veränderungen stärken (z. B. durch Resilienz fördernde Aktivitäten), zum Anderen sind wir gefordert, unsere Kraftquellen, die unermessliche Fülle an Potenzialen und Kompetenzen zu mobilisieren (z. B. durch Modelle der Positiven Psychologie). Damit begeben wir uns auf einen Weg, der uns im Beruf und im Alltag einen festen Halt und Stand bieten kann.

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Das ist insbesondere heute für unsere „Generation (Vor)Ruhestand“ von enormer Wichtigkeit. Wenn wir uns nicht den Veränderungen stellen, dann „verstellen“ die Veränderungen uns. Und gewiss nicht im positiven Sinne. Wir laufen dann Gefahr, zu ewigen Nörglern, Unzufriedenen, Protestierern und zu Claqueuren von Populisten aller Schattierungen zu werden.

Bei mir finden Sie auch passende Angebote – einen Workshop, der die Methoden und Vorzüge von Resilienz und Positiver Psychologie, zugeschnitten auf die Generation 50/60+, lebensnah und alltagstauglich verbindet. Schauen Sie gern vorbei auf meiner blog-Seite „Neu 2018“!

Ihr (Vor)Ruhestandscoach Wolfgang Schiele

© Wolfgang Schiele 2017 | Coaching50plus | http://www.coachingfiftyplus.de