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… eine meditative Führung und Unterstützung für den bewussten inneren Rückzug und die eigene Entspannung. Geeignet auch für Coaching und Therapie – als Fantasiereise oder Tranceeinleitung. In drei Teilen …

5. Die innere Sphäre

Die Spitzen runden sich ab. Die Grenze zwischen den Kegelböden wird geschmeidiger und fließt allmählich zu einer unsichtbaren Verbindungsnaht zusammen. Mein innerer Raum gleicht langsam einem Ei: das Produkt aus Gaia- und Kosmoskegel. Und ich stehe gleichzeitig mitten in mir und mitten in der Sphäre. Dies ist der Ort der Ruhe. Mein Ort der Stille. Mein Ort des Wohlbefindens. Mein Erfahrungs- und Rückzugsort. Mein Ort des Wissens, des Glaubens und des Erfolges. Mein Ort der Verteidigung, wenn es denn sein muss. Die Wände der Sphäre sind einmal transparent und ich kann in die Welt hinaussehen. Und ein anderes Mal sind sie wie aus Fels gemacht, um mich zu schützen. Und wieder ein anderes Mal sind sie elastisch und formbar, um mich anpassen zu können an die Bedürfnisse, Bedingungen und Befindlichkeiten. Wie Gummi oder wie eine knetbare Masse. Ich kann ihre Oberfläche spüren: eben noch rau ist sie Augenblicke später schon seidenweich und flauschig. Und verändert sich erneut – wenn ich es will. Mal ist sie glitschig und Sekunden danach wieder dehnbar und intransparent. Und wenn ich möchte, dann finde ich überall an der Wand meiner Sphäre Hinweise auf Kompetenzen und Fähigkeiten. Ich sehe überall Zettel mit Notizen und Schriften mit aufgezeichnetem Wissen, dessen ich mich jederzeit bedienen kann, um erfolgreich und stark zu sein.

Und plötzlich nehme ich einen ganz besonderen Duft wahr; einen fast vergessenen Geruch aus meiner Kindheit. Er hat die vielen Jahre überdauert und kehrt nun zurück zu mir in die Sphäre und schenkt mir die vielen guten Erinnerungen und Jugendbilder. Und wenn ich mag, kann ich mir einen anderen Geruch ausdenken, der mich an einen neuen Ort und zu einer anderen geliebten Person meiner Kindheit zurückführt.

Jetzt vernehme ich Klänge. Eine Harmonie, die den Sinnen schmeichelt und die mich sanft in Trance versetzt, ohne schläfrig zu machen. Eine Melodie, die mich begleitet und die mich in gute Schwingungen bringt: für meine zukünftigen Aufgaben und Ziele. Eine Symphonie von Klängen, die mich manchmal elektrisiert, ein anderes Mal aber auch tieftraurig macht. Die mich zu neuen Ufern drängt, aber auch vor Übermut warnt.

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6. Die Raute der Motivation

In meiner Sphäre sind fünf kleine hölzerne Podeste aufgebaut. Sie sind wie die Zahl fünf auf einem Würfel angeordnet. Jetzt stehe ich in der Mitte der Würfelfünf. Es ist der Platz meines Innehaltens, der inneren Versenkung und der Verbindung zwischen den einzelnen Podestwelten. Vor mir und hinter mir befindet sich jeweils ein kleines Podest und auch links und rechts neben mir sind gleichaussehende Podeste angeordnet. Sie sind alle nur einen kleinen Schritt weit entfernt von meinem zentralen Standort in der Sphäre. Und besitzen einen großen symbolischen Wert für mich.

Ich stehe auf meinem zentralen Podest, atme einmal tief ein und einmal tief aus, halte einen kleinen Moment inne, und gehe dann achtsam und bedacht einen kleinen Schritt nach vorn auf das vor mir liegende Holzpodest.

Jetzt stehe ich auf meinem Feld der Offenheit und Transparenz. Ich öffne mit meinen beiden Händen die Sphäre, als hätte sie zwei große Schiebetüren. Sie gleiten öffnend zur Seite und geben den Blick nach vorn und nach links und rechts frei. Und lasse, nachdem die Türen weit bis hinter meinen Rücken zurückgeglitten sind, alle meine Sinne wahrnehmen, was ist. Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken, was ist. Es ist der Platz des Guten, der Platz für meinen Körper, der in sich aufnimmt, was ist. Und alles, was ist, ist gut. Es hat weder Makel noch Fehler. Es bedarf keiner Erklärung, keiner Begründung. Es ist ungefiltert und es ist die reine Welt in ihrer unberührten Unschuld und Wahrhaftigkeit. Hier öffne ich mich der Welt und lasse zu, was auch immer auf mich zukommt. Ohne zu bewerten. Ohne Vorurteil und in Erwartung des Neuen und Guten. Hier bin ich voll in mir selbst assoziiert. Und begrüße den Tag mit den Worten: „Guten Morgen, schöner Morgen!“

Demnächst folgt Teil 3 …

Ihr (Vor)Ruhestandscoach Wolfgang Schiele

© Wolfgang Schiele 2017 | Coaching50plus | http://www.coachingfiftyplus.de