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Foto: Wolfgang Schiele

In meinen Seminaren hat das Thema Schlafen, oder besser: gut schlafen, einen festen Platz. Und wenn wir gut schlafen, dann sollten Träume auch regelmäßig auftauchen – zumindest in der Leichtschlaf- oder REM-(Rapid Eye Movement)-Phase. Und damit sind wir beim Thema dieses Beitrages – es geht um Träume, um ihre Entstehung und Beeinflussung.

„Unter Traum versteht man das Erleben während des Schlafens. Der Traum ist somit eine besondere Form des Bewusstseins. Während der Körper – von außen beobachtet – sich weitgehend in Ruhe befindet, kann der Träumer bewegte Szenen erleben. Nach dem Erwachen kann sich der Träumer an seine Träume zumindest in einem gewissen Umfang erinnern. Träume werden gewöhnlich als „sinnlich-lebendiges, halluzinatorisches“ Geschehen erinnert und wirken zum Zeitpunkt des Träumens selbst „real“.“ Soweit Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Traum).

Foto: Wolfgang Schiele

Das eigene Traumerleben kann dadurch unterstützt werden, dass man seinen Geist vorher ruhen lässt, Ablenkungen der digitalen Welt eine halbe Stunde vorher meidet und einen bekannten und sicheren Schlafort aufsucht. Auch kleine Entspannungsrituale, Atemübungen oder Meditationen können sich positiv auswirken.

Haben Sie schon mal einen Traum angehalten, eine kleine Pause eingelegt und dann genau diesen „angeträumten“ Traum weitergeträumt? (Ich weiß: scheußliches Deutsch!) Oder einen angenehmen Traum im halbwachen Zustand, aber dennoch bewusst, nach Ihren Vorstellungen gestaltet (weil´s so schön war)? Ja? Dann gehören auch Sie zu den „Oneironauten“, zu den Traumseefahrern oder Klarträumern. Wenn nicht: Man kann es lernen, Träume willkürlich zu beeinflussen, sie zu luzidieren. Ein Viertel aller Menschen hat bis zu vier Klarträume pro Jahr – ohne spezielle Vorbereitung. Etwa jedem Fünftem ist das luzide Träumen unbekannt, mehrmals die Woche sind etwa 2,5% Luzidträumer unterwegs.

Der Begriff des Klarträumers kommt von den verschiedenen Klarheiten, die mit dem luziden Träumen verbunden sind, wie z. B. der Klarheit über den Bewusstseinszustand, über die Entscheidungsfreiheit, des Wach(er)lebens oder des Traumsinnes. Um sich bewusst auf einen Traum vorzubereiten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die auch mit wissenschaftlichen Studien gut belegt sind. Eine Möglichkeit ist es, vor dem Schlafengehen eine Mnemotechnik anzuwenden. Die Affirmation, die man sich zusprechen kann, könnte in etwa lauten: „Wenn ich träume, werde ich mich daran erinnern, dass ich träume“. Eine weitere empfiehlt, den Wecker so zu stellen, dass man einige Zeit vor dem Aufstehen bereits geweckt wird, dann einige Zeit im Wachzustand verharrt und sich wieder hinlegt. Das soll die mentale Wachsamkeit verbessern. Oder stellen Sie sich mehrmals am Tage die sog. „Unwirklichkeitsfrage“: „Ist das, was ich gerade erlebe, wirklich und stimmig?“ Das befördert auch im Schlaf die Fähigkeit, die Frage nach der Wirklichkeit des Traumes zu stellen und ihn dann zu beeinflussen.

Meine erste wissenschaftliche Bekanntschaft mit dem Luziden machte ich in einem Sommercamp, in der der bekannte deutsche Psychotherapeut Gunther Schmidt aus Heidelberg über die Beeinflussbarkeit des Träumens sprach. Von da an begann ich meine Träume besser zu „beobachten“ und mich ab und an gezielt darauf vorzubereiten. Und wurde zum Gestalter meiner nächtlichen Geschichten. Am besten klappt das bei mir, wenn ich nach einer oder mehreren Tiefschlafphasen aufstehe (z. B. für einen nächtlichen Toilettengang) – und mich kurz danach wieder hinlege. Heute habe ich geschätzt jeden Monat mindestens einen luziden Traum – und fühle mich am Morgen danach selbstbewusster und psychisch gefestigter.

Vielen Dank für Ihr Interesse und beste Grüße

Wolfgang Schiele
(Vor-)Ruhestandscoach und Resilienztrainer für Senioren

© Wolfgang Schiele 2020 | Coaching50plus | https://www.coachingfiftyplus.de