Wie qualifiziert sind Sie eigentlich für den Ruhestand? Haben Sie Ihre wichtigsten Ruhestandspapiere eigentlich immer dabei? Sind Ihre Qualifikations- und Befähigungsnachweise für den Renteneintritt auf dem neuesten Stand? Haben Sie sich schon für Ihre individuelle Ruhestandsstelle beworben? Ich habe gehört, dass die nicht jeden nehmen …
Wie bitte? Sie verstehen gar nicht, wovon ich rede?

Will man einen Beruf ergreifen, sich für eine Stelle bewerben oder eine spezielle Tätigkeit aufnehmen, dann braucht man in Deutschland regelmäßig einen Abschluss, Qualifikationsnachweise, Know-How bzw. praktische Erfahrungen. Oder sogar alles zusammen. Der Berufseintritt will in vielerlei Hinsicht gut vorbereitet sein: Wissen muss zusammengetragen werden, Fähigkeiten sollen ausgeprägt sein. Mal muss man einen Gesellenbrief ablegen, ein anderes Mal ist ein erfolgreicher Studienabschluss unbedingte Voraussetzung für den Berufsstart. Ohne das alles steht man so ziemlich im Regen.

Aber wie sieht es aus, wenn ich den Beruf verlasse und in den Ruhestand gehen will? Was habe ich über ihn gelernt, wie funktioniert er, welche Fertigkeiten muss ich mitbringen? Welche Karrierestufen kann ich hinaufsteigen, woran kann ich scheitern, was genau wird mich erfolgreich machen im Ruhestand? Was weiß ich von den Risiken und Nebenwirkungen, was von den Chancen und Möglichkeiten? Wie soll für mich Ruhestand funktionieren, wenn ich ihn nicht üben und Fehler möglichst frühzeitig erkennen kann? Ist es nicht sogar äußerst fahrlässig, Menschen ohne Ausbildung in die Rente, in Pension, zu entlassen? Kann es sein, dass die rasant zunehmende Zahl von psychischen Erkrankungen im Alter mit der fehlenden Vorbereitung für den Ruhestand zusammenhängt?

Seit fast 10 Jahren befasse ich mich mit dem Phänomen des Übergangs vom Beruf in den Ruhestand. Dafür habe ich eine Seminarreihe konzipiert und bin ständig weiter auf der Suche nach weiteren Ideen, Hinweisen und Übungen für dessen geordnete Vorbereitung. Meine TeilnehmerInnen erhalten wertvolle Informationen rund um den Ruhestand, konzipieren in Gedanken ihre neuen Alltagsstrukturen und bereiten sich in kleinen Experimenten und Übungen aktiv auf ihren neuen Lebensbschnitt vor.

Ich möchte Sie zu folgendem Gedankenexperiment einladen: Stellen Sie sich vor, Sie müssten sich für den Ruhestand bewerben. Und dafür ein Bewerbungschreiben aufsetzen. Was würden Sie schreiben, mit welchen Argumenten würden Sie versuchen, die Stelle des Ruhestands zu bekommen? Über welche besonderen Fähigkeiten verfügen Sie? Wo werden Ihre Ruhestandsstärken liegen, worin Ihre Ruhestandsschwächen? Was wird Sie gegenüber weiteren Mitbewerbern zum begehrten Anwärter auf die Ruhestandsstelle machen? Über welche Alleinstellungsmerkmale verfügen Sie, um eine der knappen Positionen zu besetzen? (Bedenken Sie: In den nächsten Jahren bis etwa 2030 geht die Babyboomer-Generation in Rente – und 12 – 14 Millionen Menschen drängen in den Ruhestand!!!) …

In meine Workshops habe ich u. a. ein Rollenspiel integriert, das das „Bewerbungsgespräch“ in Kleingruppen trainiert. Wahlweise sind die Teilnehmer einmal Personalreferent und dann selbst Bewerber für die Stelle des Ruhestands. Rollenanweisungen helfen dabei, ein praxisnahes Bewerbungsgespräch für den Übergang in die Rentenstelle entstehen zu lassen. …

Vor dem eigentlichen Gespräch steht selbstverständlich ein Bewerbungsschreiben. Vielleicht liest sich das so:

Firma Späte Freiheit
Personalabteilung
An der Altersgrenze 60 – 65
12345 Unruhestadt

Ruhe-Stadt, kurz vor dem Ruhestand

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit bewerbe ich mich für die von Ihnen ausgeschriebene Stelle als (Un-)Ruheständler in Ihrer weltbekannten Firma.
Wie sie meinem beigefügten Lebenslauf entnehmen können, habe ich in meinem bisherigen Leben eine Vielzahl von Kompetenzen aufbauen und umfangreiche Erfahrungen sammeln können, die mich ganz besonders für die Stelle qualifizieren.
Ich bin der festen Überzeugung, dass sich mit dem Wechsel zu Ihnen die Tür in eine erfüllte und sinnvolle, mit neuen, bisher unerledigten Plänen und Zielen prall gefüllte (Un-)Ruhestands-Zukunft eröffnet.
In der ausgeschriebenen Position ist es für mich sehr wichtig, meine bisher verdrängten Herzenswünsche und Lebensträume noch nachhaltig zu verwirklichen. Ich gehe davon aus, dass mir Ihre Firma dazu all die Möglichkeiten und Freiräume bietet und mir die Unterstützung und Anleitung gibt, die ich benötigen werde, um eine aktive und engagierte dritte Lebensphase zu gestalten.

MfG Ihr (Un-)Ruhestandsbewerber

Was sich natürlich unbedingt gut macht und Sie hervorhebt aus der Masse der Bewerber ist ein Qualitätsnachweis Ihres Wissens und Ihrer Fähigkeiten. Dafür bekommen meine Teilnehmer nach erfolgreichem Abschluss des Workshops ein Zertifikat. Diejenigen, die mindestens 18 Stunden erfolgreich Präsenzseminare oder Webinare (ab Herbst diesen Jahres in meinem Angebot) absolviert haben, werden mit einem „Zertifikat“ belohnt, das sie berechtigt, den Titel „Fortgeschrittene|r Ruhestandsexpert|e|in“ zu führen. Gratis dazu gibt es meine Broschüre „Ein kurzer Ratgeber für angehende (Un-)Ruheständler“ – „Wie der erfolgreiche Einstieg in die Späte Freiheit gelingt“. Und wer mir seine E-Mailadresse anvertraut, dem versende ich kostenlos auch gern mein E-Book „Die letzte große Heldenreise“.

Wird es nicht auch für Sie Zeit, sich mit den Herausforderungen, den Chancen und Risiken der dritten Lebensphase zu befassen? Kleiner Geheimtipp von mir: Der beste Zeitpunkt liegt ein bis zwei Jahre vor dem vermeintlichen Renteneintritt. Da bleibt noch genügend Zeit, Ideen zu entwickeln, „veruntreute Biografien“ auf Nachholbares abzuchecken, Zukunftspläne zu schmieden und den geliebten Partner dafür zu begeistern. Und was das Wichtigste ist: Sie können schon mal die Vorfreude auskosten, die mit der neuen Freiheit in Ihr Leben treten wird!

Ihr (Vor-)Ruhestandscoach Wolfgang Schiele

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