Bereits im fünften Jahr bin ich nun schon in einem Weiterbildungsinstitut bei Berlin unterwegs als Seminarleiter für Langzeitarbeitslose. Dieses Mal ist der Leistungsträger die Deutsche Rentenversicherung Bund, weil es sich bei den Teilnehmenden um Menschen handelt, die neben der Suche nach einem (neuen) Job noch ein gesundheitliches Handicap mitbringen. Daher werden die Workshops auch unter der Überschrift „Beruf und Handicap 4.0“ vermarktet …

Im Jahre 2015 bin ich mit sechs Seminartagen gestartet. Von Beginn an stand ich unter einer gewisssen Anspannung. Ich wusste nicht so recht, ob ich den langzeitarbeitslosen Teilnehmern gegenüber dieselben Maßstäbe und die gleichen Ansprüche anlegen durfte, wie an Langzeitangestellte in Firmenworkshops. Doch schon nach dem ersten Jahr war mir klar: Gerade diese Teilnehmer verdienen meine höchste Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Und so entwickelte ich ein eigenes Seminarkonzept und Workshopprofil, das ich „Lebensimpulse und Denkanstöße“ genannt habe. Mittlerweile ist es inhaltlich stark weiterentwickelt und wird jeweils an die thematischen Vorgaben der Auftraggeber angepasst. Auch sind aus den anfänglichen sechs mittlerweile zehn Veranstaltungstage geworden. Lag der Fokus im vergangenen Jahr eher auf Selbstwertentwicklung und Selbstakzeptanz, so standen im Mittelpunkt der seit März wöchentlich stattfindenden Seminare Themen der Wahrnehmung, der Kommunikation und der (geistigen) Gesundheit.

Die von mir präsentierte Mischung aus plakativer Information, flipchartbasierten Erklärungs- und Lösungsansätzen sowie themenbezogenen Übungen hat sich fest etabliert und wird gut angenommen. Das veranstaltende Kompetenzcenter AMVG gGmbH selbst verfolgt einen systemischen Ansatz, der die Aktivierung, die Motivation, das Vermitteln und die Förderung der Gesundheit seiner Teilnehmer mit der erforderlichen Konsequenz umsetzt. Damit ergänzen sich unsere Konzepte hervorragend miteinander.

Bevor ich meine diesjährige Kursreihe gestaltete, ging ich noch einmal die einzelnen Seminartage des Vorjahres durch und resümierte sie. Da lagen acht Thementage hinter mir, an denen ich selbstwertbehindernde „Muster des Versagens“, denen ich immer wieder begegnete, durch motivierende „Muster des Gelingens“ zu ersetzen versuchte. Um die Ergebnisse zu verdichten und die Erkenntnisse für die Teilnehmer auch alltagstauglich und für die Zukunft nutzbar zu machen, bediente ich mich einer Reihe von Affirmationen, die alte Überzeugungen und Glaubenssätze ablösen sollten. Zu den jeweiligen Tagesinhalten entstanden so finale lebensbejahende Selbstbestätigungen, innere Erlaubnisse und stärkende Lebensbekenntnisse zum direkten Mitnehmen und Anwenden:

ZIELE: „Ich erreiche aktiv alle meine selbstgesteckten Ziele.“
WERTE: „Ich bin einmalig und wertvoll. Ich liebe und achte mich, so wie ich bin.“
BLOCKADEN: „Ich überwinde Schwierigkeiten mit den Ressourcen, die mir zur Verfügung stehen.“
SELBSTWERT: „Ich habe es verdient, erfolgreich zu sein. Ich bin so, wie ich bin, vollkommen und richtig.“
GLÜCK: „Ich bin dankbar für jeden Tag.“
GESUNDHEIT: „Ich sorge täglich für meine persönliche geistige und körperliche Fitness..“
LERNEN: „Ich bin offen für Neues und nutze meine Stärken und Talente.“
ZUKUNFT: „Ich gestalte mein Leben selbstbestimmt und zuversichtlich.“

Nun starte ich in die letzten drei Events dieses Jahres. Auch hier werden am Ende wieder eine Reihe gemeinsam erarbeiteter, kraftvoller Selbstbotschaften stehen. Ich bin sehr gespannt, welche Aussagen sie dieses Jahr transportiereen werden …

Ihr (Vor-)Ruhestandscoach Wolfgang Schiele

Copyright Wolfgang Schiele 2019 | Coaching50plus | http://www.coachingfiftyplus.de