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Seit mehr als drei Jahren biete ich nun Vorträge, Seminare und Workshops für Menschen vor und im Übergang vom Beruf in den Ruhestand an …

… Lade diese ein, ihre dritte Lebenshälfte als herausforderndes Projekt mit viel Freiraum, Sinnhaftigkeit und Erfülltheit zu betrachten und zu gestalten..

Zu den Standardfragen, die ich während meiner events an die Teilnehmer richte, gehört u. a. diese: „Wie möchten Sie, wenn Sie demnächst in den Ruhestand gehen, von Ihrem Arbeitgeber verabschiedet werden?“

Und jedes Mal wieder erstaunt es mich, dass die Mehrheit – zumindest aus dem sicheren zeitlichen und räumlichen Abstand eines Outdoor-Seminares heraus – keine hochoffizielle Veranstaltung mit Laudatio durch den oder die Vorgesetzte wünscht. Keine Retrospektive zu vergangenen beruflichen Stationen und Erfolgen, kein Feedback über die Entwicklung von Unternehmen und eigener Persönlichkeit, keine Anekdoten über berufsbegleitende Kuriositäten oder Schmunzetten in großer Aufmachung. Einfach nur im Kreise der aktuellen Mitarbeiter die langjährige Beschäftigung in ruhigem und harmonischem Rahmen ausklingen lassen. Das scheinen die meisten der zukünftigen Ruheständler, mit denen ich als (Vor)Ruhestandscoach bisher zusammen getroffen bin, als idealen Ausstieg zu favorisieren.

Einerseits betrachten manche in der Tat den „großen Bahnhof“ als unerfüllbare Herausforderung für den aktuellen Vorgesetzten, der es wohl schwerlich vermag, den oftmals langen und verschlungenen Berufsweg seines abgehenden Mitarbeiters historisch korrekt, wahrhaftig und schmeichelfrei zurück zu verfolgen. Andererseits entgeht der „Delinquent“ mit dem Verzicht auf die große Runde auch der Verlegenheit, nun plötzlich allzeit ein fachlich vorbildlicher und stets korrekter Mitarbeiter gewesen zu sein, obwohl das womöglich im krassen Widerspruch zu seiner eigenen Erfahrung steht.

Und es gibt den einen oder anderen Mitarbeiter, der sich Zeit seines Berufslebens wenig gewertschätzt gefühlt hat: Wozu dann zum Abgang in die Rente noch Respekt heucheln? Oder man erntet ein lapidares Abwinken nach Motto „Lass mal“ mit dem Hinweis, dass sowieso niemand Zeit haben wird und man selbst ja nur ein Kostenfaktor gewesen sei, der möglicht schnell und geräuschlos abgehen möge …

Was wünschen Sie sich für einen Verabschiedungsrahmen? Würden Sie vorab mit Ihrem Vorgesetzten über die Art und Weise des Berufsausstieges reden? Wünsche äußern, Inhalte mit gestalten? Großer Bahnhof oder kleine intime Kollegenrunde – oder irgendwas dazwischen?

Oder wenn Sie bereits im Ruhestand sind: war die „Abschiedszeremonie“ für Sie in Ordnung? Konnten Sie darauf Einfluss nehmen? Fühlten Sie sich geehrt, korrekt und wahrhaftig behandelt?

Ich würde mich sehr über Ihre Erwartungen, Wünsche und auch Ihre Erfahrungen freuen!

Ihr (Vor)Ruhestandscoach Wolfgang Schiele

„Einen Tag lang möchte ich so gut gewesen sein, wie mir bei der Verabschiedung in den Ruhestand nachgesagt wurde.“ (Hermann Lahm)

© Wolfgang Schiele | Coaching50plus | http://www.coachingfiftyplus.de