… habe ich vor gut drei Jahren die Zielgruppe derer gefragt, die sich im Übergang vom Beruf in den Ruhestand befinden oder ihn soeben vollzogen haben. Und es gab schon damals eine Reihe von Betroffenen, die sich fragten: „Ja, wer eigentlich und wie überhaupt?“
Noch immer fehlt es meiner Ansicht nach an seriösen Angeboten vieler Unternehmen, Organisationen und Weiterbildner, die uns auf die Chancen, aber auch auf die Risiken der dritten Lebensphase hinweisen.
Fakt ist: Noch nie wollten so viele Menschen in Deutschland so frühzeitig wie möglich in den (Un-)Ruhestand wechseln wie gerade heute.
• Fit oder fertig?
• Rastlos oder ratlos?
• Verführt oder verraten?
Was treibt sie aus der beruflichen Tätigkeit heraus? Was genau lockt sie in den Ruhestand hinein?
Ist es der Wunsch, der immer rasanteren und sich schneller wandelnden Arbeitswelt zu entfliehen? Ist es die Möglichkeit, sich mit seinem Ersparten und (relativ) sicherer Rente jetzt die unerfüllten Träume der Kindheit zu ermöglichen?
Sind es die gesundheitlichen Vorbelastungen oder die psychischen Beschwerden einer viel zu stressigen (Arbeits-)Welt, die viele Babyboomer veranlasst, sich aus dem Beruf so schnell wie möglich zurückzuziehen?
Oder hat da etwas nicht gestimmt mit der Arbeitsumgebung, der Arbeitsdynamik und der Arbeitshygiene – kurz: mit den Entfaltungsbedingungen im Unternehmen?
Denn Fakt ist auch: Es werden immer mehr Menschen, die sich im Ruhestand noch einmal oder weiter beruflich betätigen – sei es als 450-€-Jobber oder gar als Selbständige. An einer großflächigen Altersarmut kann es nicht liegen. Gegenwärtig erhalten nur etwa 3% der Rentner in Deutschland eine Grundsicherung.
Was sind die wahren Beweggründe für die Wiedereinsteiger ins Berufsleben, für die Nochmalstarter und Spätumdenker …? Sind es vielleicht die wirklich wichtigen Dinge im Leben, fernab von weiterem materiellen Wachstumsstreben oder vorausschauender Enkelabsicherung? Ist es nicht die Sehnsucht nach sozialer Teilhabe in einer Welt, die gerade auch für die Babyboomer immer volatiler, unverständlicher, komplexer und ambivalenter, nämlich „vuka“ wird? Oder der Drang nach Selbstverwirklichung, die uns im ersten Berufsleben womöglich verwehrt blieb? Oder die Suche nach dem Sinn im Leben, der bisher durch ökonomische Zwänge und soziale Verpflichtungen ausgeblendet wurde?
Seit meiner ersten Fragestellung Anfang 2015 hat mich dieses Interessensgebiet nicht mehr losgelassen. Hinzu kam, dass ein bekannter deutscher Verlag das Thema so interessant fand, dass er mich anfragte, ob ich nicht ein Buch darüber schreiben wolle. Da ich seit Jahren bei einer Reihe von mittelständischen Unternehmen Workshops zu Fragen der Generation 50plus abhalte, fand ich dafür recht schnell den „Roten Faden“. Und vor Kurzem ist das Ergebnis im Buchhandel erhältlich:
„Rastlos im Beruf, ratlos im Ruhestand?“ (ISBN 987-3-662-56566-7)
Es ist Ratgeber und Sachbuch in Einem. Es ist keine Anleitung für ein perfektes Leben im Ruhestand. Aber ein Ideengeber für späte Lebensziele und ein Motivator für die Erfüllung bisher unerfüllter Kindheitswünsche und Lebensträume. Es kann zum Begleiter für ein gezieltes Selbstcoaching werden – deshalb enthält jedes Kapitel Übungen, Appelle und Selbsterkenntnisse für eine gelingende, erfüllte und selbst bestimmte dritte Lebenszeit. Und es soll zudem zum Nachdenken darüber anregen, dass Ruhestand kein Selbstläufer ist, sondern ein Umdenken über die eigenen Werte und neuen sozialen Rollen nach dem Arbeitsleben erfordert.
Und wer noch mehr wissen will:
https://www.springer.com/gp/book/9783662565667
Ihr (Vor-)Ruhestandscoach Wolfgang Schiele
© Wolfgang Schiele 2018 | Coaching50plus | http://www.coachingfiftyplus.de
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